Infrastruktur

Stadtexperimente als Treiber neuer Mobilitätskonzepte:

Stadt-Terrassen des Zukunftsnetz Mobilität NRW zeigen Alternativen der Straßenraumnutzung auf

Der politische Beschluss, die kommunale Mobilitätswende voranzutreiben, und die Verständigung auf eine entsprechende Strategie sind bedeutende Schritte in Richtung einer klimaschonenden Zukunft. Aber sie ziehen auch viele Maßnahmen nach sich, die eine Verhaltensänderung in Verwaltung und Bürgerschaft erfordern. Häufig kommt es trotz der politischen Legitimation für das „große Ganze“ bei der schrittweisen Umsetzung zu Hindernissen. Hier können „Stadtexperimente“ Überzeugungsarbeit leisten.

Dabei werden in lokalen Versuchsreihen zeitlich begrenzte alternative Mobilitätskonzepte getestet. Ziel ist es aufzuzeigen, was aufgrund der Dominanz des Autoverkehrs oft nicht möglich ist: etwa die Nutzung der Straße und Parkflächen als Bewegungsraum für Radfahrer und Fußgänger oder als Spielraum für Kinder. Stadtexperimente ermöglichen die Erprobung und Entwicklung neuer Lösungen – ergebnisoffen und ohne Druck. Als gemeinsames Projekt von Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft öffnen sie den Blick für neue Raumverteilung und -gestaltung, machen positive Effekte der Mobilitätswende erfahrbar und bilden eine konkrete Diskussionsgrundlage für alle Beteiligten. Zugleich nehmen sie den Bürgern, aber auch der örtlichen Politik Bedenken vor Veränderungen, indem diese aktiv mitgenommen, am Dialog beteiligt und in langfristige Planungen miteinbezogen werden.

Denn der Straßenraum bietet mehr als nur Platz für den Autoverkehr: Treffpunkte für Anwohnende, Spielraum für Kinder, Flaniermeilen für Besucher. Um dieses Potenzial aufzuzeigen und Kommunen bei der Erprobung neuer Konzepte zu unterstützen, bietet das Zukunftsnetz Mobilität NRW die Begleitung lokaler Stadtexperimente an. Neben einem Leitfaden, der die wichtigsten Schritte eines erfolgreichen Stadtexperimentes erörtert, stellt das Zukunftsnetz seinen Mitgliedskommunen kostenfrei und über einen begrenzten Zeitraum insgesamt bis zu 150 Meter Stadtmobiliar zur Verfügung: die Stadt-Terrassen. Die Module reichen von Tischen, Bänken und Liegen über Pflanzkästen bis hin zu Fahrradständern und Radstellen inkl. Reparaturwerkzeug fürs Fahrrad. Passend zum konkreten Bedarf können die modularen Stadt-Terrassen individuell zusammengestellt werden. Die Möblierung in einheitlichem Design macht alternative Gestaltungsmöglichkeiten des Straßenraums erfahrbar und erhöht die Aufenthaltsqualität der alternativ genutzten Flächen. Gleichermaßen laden die Sitzgelegenheiten Anwohner und Passanten zum Verweilen ein. Damit fördern Stadt-Terrassen unmittelbar den Dialog mit Bürgern, aber auch den örtlichen Einzelhandel und die Gastronomie. Durch die Stadtexperimente werden regelmäßig wertvolle Erfahrungen vor einer dauerhaften und häufig kostenintensiven Umgestaltung des Straßenraums gesammelt.

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