Einheitliche Baustellenkommunikation für ganz NRW
Neues, übersichtliches Design für Plakate, Aushänge und Footprint-Bodenaufkleber
Denn bislang informierten die betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen weitgehend in Eigenregie rund um Baustellen im Eisenbahnnetz. Für die Fahrgäste hieß dies, dass sie sich mit einer Vielzahl von Aushängen im jeweiligen Unternehmensdesign und teils sehr unterschiedlicher Qualität auseinandersetzen mussten. Zukünftig findet man alle relevanten Informationen auf Plakaten, Aushängen oder „Footprint“-Bodenaufklebern an den betroffenen Bahnhöfen und SPNV-Haltepunkten in einem NRW-einheitlichen Design.
Die neue Systematik konzentriert sich auf relevante Fakten wie die betroffenen Linien, Strecken und den Zeitraum des Bauvorhabens, informiert über Reisealternativen sowie Ersatzverkehre und verweist auf weiterführende Informationen. Das Design ist so konzipiert, dass mehrere Linien auf einer betroffenen Strecke parallel dargestellt werden können.
Die grafische Umsetzung
Zwei Parameter waren für die neue Designlinie maßgebend: die Übersichtlichkeit und die Verständlichkeit der Darstellung. Die Gestaltung setzt bewusst auf neutrale Farben statt Signalfarben, um Kontraste bestmöglich darstellen und damit die Barrierefreiheit gewährleisten zu können. Eine rotweiß gestreifte Umrandung der Plakate sorgt für optische Aufmerksamkeit und wird dank des „Flatterband“-Charakters direkt mit dem Thema Baustelle verknüpft. Das bundesweit einheitliche und bei Reisenden bekannte Piktogramm für den Schienenersatzverkehr wurde beibehalten. Eine festgelegte Struktur schafft einen geordneten und nachvollziehbaren Rahmen für alle relevanten Informationen.
Struktur und Inhalte des Baustellen-Informationsdesigns im Detail
Situation
Im oberen, dunkelblau hinterlegten Bereich findet man einen komprimierten Überblick über die wichtigsten Eckdaten, wie u.a. die betroffenen Linien und Streckenabschnitte, den Zeitraum des Bauvorhabens und seine konkreten Auswirkungen auf die Mobilität der Reisenden.
Lösung
Der mittlere, grauhinterlegte Bereich gibt einen kompletten Überblick über den betroffenen Streckenabschnitt einschließlich der Haltestellen, über die Reisealternativen und eventuelle Ersatzverkehre mit Bussen. Ein QR-Code verlinkt auf www.zuginfo.nrw. Dort können Infos zu alternativen Verbindungen und dem Schienenersatzverkehr digital abgerufen werden. Die Grafik ist auf das Wesentliche reduziert, damit die relevanten Informationen binnen kürzester Zeit erfasst werden können.
Absender / Kontakt
Im unteren Teil findet man Informationen zu den beteiligten Akteuren, Kontaktmöglichkeiten und Hinweise auf die Website www.zuginfo.nrw mit weiterführenden bzw. detaillierten Informationen wie Fahrplantabellen und Umgebungsplänen.
Die drei Phasen der Baustellenkommunikation
Phase 1: Vorankündigung der Bauphase mit detaillierten Informationen
Diese Phase startet etwa sechs Monate vor Beginn des geplanten Bauvorhabens. Es werden allgemeine Hinweise auf baustellenbedingte Einschränkungen zu betroffenen Linien und Streckenabschnitten, den Zeitraum und den Grund der Bauarbeiten kommuniziert.
Phase 2: Ankündigung der Bauphase mit detaillierten Informationen
Phase 2 startet etwa drei bis sechs Wochen vor Beginn des Bauvorhabens. Inhalt sind detaillierte Informationen zu betroffenen Linien und Streckenabschnitten, der konkrete Zeitraum der Baustelle mit Datum und Uhrzeit, die Beschränkungen und Auswirkungen auf den Bahnverkehr sowie ein Hinweis zu weiteren Informationen zu Baubeginn.
Phase 3: Bauphase mit allen Informationen + Wegeleitsystem zu den Ersatzverkehren
Etwa zwei Wochen vor Beginn des Bauvorhabens werden die Informationen aus den Phasen 1 und 2 um die Informationen zu Reisealternativen und Ersatzverkehren ergänzt. Fahrplantabellen und Umgebungspläne sind über einen QR-Code digital verfügbar. Mit Start der Bauphase werden die Informationen um ein detailliertes Wegeleitsystem zu den Ersatzverkehren ergänzt. Falls die notwendigen Informationen bereits früher vorliegen, entfällt die Phase 2 und die Phase 3 wird direkt veröffentlicht.
Ein Gemeinschaftsprojekt aller nordrhein-westfälischen SPNV-Akteure
Das Land NRW hat das einheitliche Design für die Baustellenkommunikation in den vergangenen rund eineinhalb Jahren unter Koordination des Kompetenzcenters Integraler Taktfahrplan (KC ITF) gemeinsam mit den drei NRW-Aufgabenträgern VRR, NWL und NVR und den in Nordrhein-Westfalen aktiven Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen entwickelt.
In Workshops wurden Anforderungen und ein gemeinsamer Kriterienkatalog definiert: Die für Kund*innen relevanten Informationen sollten einheitlich, übersichtlich, verständlich, konsistent, verlässlich, optisch gut erfassbar und barrierearm sein. Die Entwicklung, Reinzeichnung und Bereitstellung aller Designvorlagen wurden vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert.